Demokratiebildung und aktive Teilhabe: Das Projekt «Discover History – Act Now!»
Gepostet am 10. Juli 2024 • 3 Minuten • 540 Wörter
Das Jugend Museum in Berlin hat mit dem Projekt „Discover History – Act Now!" Räume geschaffen, in dem Jugendliche aktiv Demokratie erleben und gestalten können. Gefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, setzt das Projekt seit 2020 darauf, Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren die Bedeutung demokratischen Handelns nahezubringen.
Partizipation und Sichtbarmachung von Protestgeschichten
Im Jugend Museum steht die aktive Teilhabe von Kindern und Jugendlichen im Mittelpunkt. Das Projekt verbindet regionalgeschichtliche Perspektiven mit aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen und macht Demokratie erfahrbar. Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, Protest- und Demokratiegeschichten sichtbar zu machen. Dabei werden lokale Beispiele und Orte hervorgehoben, an denen sich Menschen für Gerechtigkeit und Freiheit eingesetzt haben. Eine neue Dauerausstellung zum Thema Protest lädt junge Menschen dazu ein, sich kritisch mit historischen und aktuellen Protestbewegungen auseinanderzusetzen. Sie sollen ihre eigenen Positionen reflektieren und das erworbene Wissen nutzen, um sich in aktuelle gesellschaftliche Aushandlungsprozesse einzumischen und kreative Formen für einen eigenen Protest zu entwickeln.
Critical Young Friends
Eine wichtige Säule des Projekts sind die Critical Young Friends, eine Gruppe von etwa 10 bis 15 Jugendlichen im Alter von 13 bis 21 Jahren. Seit 2021 gestalten sie aktiv die Inhalte und Formate des Projekts mit. Sie entwickeln eigene Inhalte wie Actionbound-Touren und Podcasts, die sie in Kooperation mit Museen und Universitäten erarbeiten. Durch ihre Beteiligung wird das Museum zu einem Ort, an dem Jugendliche Demokratie praktisch erleben und gestalten können.
Workshops und Aktivitäten zur Förderung von Mitbestimmung
Das Projekt bietet zahlreiche Aktivitäten und Workshops, die Jugendliche dazu ermutigen, ihre Umgebung kritisch zu betrachten und aktiv zu gestalten. Ein herausragendes Beispiel ist die interaktive Actionbound-Tour „Track it! Auf den Spuren von Diskriminierung und Solidarität in Schöneberg“. Dabei nutzen die Teilnehmenden ihre Smartphones, um historische und aktuelle Spuren von Unrecht und Solidarität zu entdecken. Eine weitere bedeutende Initiative war die 2022 gezeigt Ausstellung „Hey, was geht?“, die Themen wie Rassismus, Fake News und Umwelt- sowie Tierschutz aufgriff und Jugendlichen die Möglichkeit bot, eigene Projekte zu entwickeln und umzusetzen.
“Discover History - Act Now!” ermutigt junge Menschen, sich für ihre Rechte einzusetzen und Mitbestimmungsmöglichkeiten wahrzunehmen. Die Ausstellung „Auf den Spuren der Familie Diek. Geschichten Schwarzer Menschen in Tempelhof-Schöneberg“ diente als Ausgangspunkt für vertiefende Workshops. Dabei erforscht die Jugendlichen die Biografien Schwarzer Menschen und setzten sich intensiv mit Rassismus und Aktivismus auseinander. Solche Erfahrungen fördern das Bewusstsein der Jugendlichen für ihre eigene Handlungsfähigkeit und motivieren sie, aktiv an der Gestaltung ihres Umfelds mitzuwirken.
Langfristige Auswirkungen und zukünftige Projekte
„Discover History – Act Now!" hat gezeigt, dass Jugendliche durch praktische Erfahrungen in demokratischen Prozessen ihr Verständnis und Interesse für Demokratie und Mitbestimmung vertiefen können. Das Jugend Museum plant, auch in Zukunft modellhafte Projekte durchzuführen, um Jugendliche ins Zentrum neuer Bildungsformate zu stellen und ihre aktive Teilhabe zu fördern. Projekte wie dieses sind entscheidend, um jungen Menschen die Bedeutung von Selbstwirksamkeit und demokratischer Mitbestimmung nahezubringen und sie für zukünftige gesellschaftliche Herausforderungen zu wappnen.
Durch die Einbindung in reale Entscheidungs- und Gestaltungsprozesse lernen Jugendliche, ihre eigenen Interessen zu vertreten und aktiv an der Gestaltung ihrer Stadt mitzuwirken. Dies ist besonders wichtig, da sie die Generation sind, die zukünftige gesellschaftliche Entwicklungen maßgeblich beeinflussen wird.
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Autorin: Gina Kießlich KI unterstütze bei der Erstellung dieses Artikels